Sonntag, 22. Juli 2007

Und weiter gehts ...

Haben ja schon lange nichts mehr von uns hören lassen. Eine Kamelkaravane hat uns nicht verschleppt, aber die letzten Tage waren ein bisschen anstrengend, weil wir die grossen Staedte im Schnellverfahren gevisitet haben. Mit dem Zug haben wir uns von Marakesch auf den Weg nach Casablanca gemacht. Also, die Marokkobahn kann man nur empfehlen. Als wir in Casablanca angekommen sind, wollten wir uns gleich ein flohverseuchtes Zimmer nehmen, doch bei zwei so grossen Ungeziefern wie uns beide, ist jeder Floh zuviel. Sind dann in das Zentrum gefahren und haben uns dort ein Hotel für eine Nacht genommen. Also, Casablanca ist sicherlich die Snobhochburg von Marokko. Man sieht nicht sehr viel außer eben Snobs und man stellt sehr schnell fest, dass die Snobs überall auf der Welt gleich sind. Sind ziemlich viel herumgelaufen, aber nicht wirklich viel gesehen, dafür haben wir in Casablanca unsere erste Moschee besucht und dann die Zweitgrößte der Erde gleich dazu. Hat uns eh ziemlich gefeigelt, da man gar nicht so leicht reinkommt. Am Vortag am Abend haben wir unsere erste Wasserpfeife in Marokko geraucht, man hat sie vorher nie gesehen, obwohl es ja immer heißt, dass Marokko das Land der Wasserpfeifen ist.
Aber im Großen und Ganzen fällt unser Urteil über Casablanca nicht sehr positiv aus: is ne abgefuckte snobistische Großstadt mit viel Lärm und nichts dahinter.

Weiter gings dann am Donnerstag nach Rabat, was ja nur ein Katzensprung von Casablanca entfernt ist. Man steigt in Rabat aus dem Zug und man glaubt, man steht mitten in Europa. Rundherum findet man große monumentale Bauten wie das Parlament und sonstiges. Nach der Zimmersuche, haben wir dann noch rabatische Luft geschnüffelt. Am Freitag war dann Hardcoresightseeing angesagt. Haben dem König einen kleinen Besuch abgestattet, doch dieser Lauser war nicht zu Hause, obwohl wir schon auf einen kleinen Empfang eingestellt waren, aber so hat er ziemlich ein nettes Häuschen. Weiter ging es dann nach Chellabah, das eine Totenstadt ist. Gräber findet man nicht mehr allzu viele vor, dafür um so mehr Störche. Das erklärt auch, warum Marokko so viele Kinder hat. War ein netter Rundgang. Danach sind wir zurück in die Stadt durch das Botschafterviertel gegangen und beschlossen, dass wir Botschafter werden, da man schon in einer netten Gegend wohnt. Weiter ging es zum Mausoleum von Mohammed V und zum Hassanturm, dem Wahrzeichen von Rabat. Nach einem erfrischenden Getränk am Strand, sind wir durch die Medina nach Hause "flaniert" (=das Lieblingswort von Stefan, wir flanieren nämlich die ganze Zeit). Das war eigentlich all in allem Rabat. Nachdem wir noch gefrühstückt haben mit einem fantastischen Croissant haben wir uns auf den Weg nach Assilah gemacht, eine dieser wenigen charmanten Touristenhochburgen an der Atlantikküste.

Die Reise nach Assilah hat sich als sehr spannend herausgestellt. Mit dem Bus reist man ca. 3h, aber wir dachten, das ist ja fad in einem klimatisierten Bus die Küste entlangzufahren, deshalb haben wir der stickigen, überfüllten marokkanischen Zuglinie den Vorzug gegeben und herausgekommen ist eine 6h Fahrt mit einmal Umsteigen und unzähligen Zwischenstopps. Für mich war es besonders lustig, da ich ziemlich dringend aufs Klo musste, doch das nette Ambiente der Zugabteile ist noch nichts im Vergleich zu den netten Toiletten im Zug. Dreckig, 1cm hohe Urinseen und ein netter Geruch für verstopfte Nasen. Also hieß es Beine zusammen und durch. Irgendwann haben wir dann Assilah erreicht und wir wurden für alles entschädigt, denn dieses Städtchen ist echt nett, zwar ziemlich vertouristisiert, aber trotzdem hat es noch einen verklärten verschlafenen Charme. Die Medina (=Altstadt) ist komplett weiß und die Türen alle in Türkis und Blau. Haben auch ziemlich schnell ein Zimmer gefunden, eigentlich ein rießengroßes Wohnzimmer für 7,50 € pro Person und Nacht, dafür schläft die ganze Familie am Dach. Hatten fast ein schlechtes Gewissen. Außerdem hat uns die Hausbesitzerin gleich Tee und so ne Art Krapfen mit Honig serviert. Und da sind wir jetzt eigentlich schon. Das wars bis jetzt aus Marokko!

Keine Kommentare: